Einmaliges Erlebnis

"Den ursprünglichen Traum von einer Hausgeburt mussten wir fallen lassen, da unsere Wunschhebamme aufgrund anderer Verpflichtungen zum errechneten Geburtstermin nicht verfügbar war. Aufgrund dessen suchten wir nach einer Alternative. HypnoBirthing schien uns die ideale Vorbereitung für eine möglichst natürlich verlaufende Spitalgeburt. Angst hatte ich nie vor der Geburt, jedoch vor der Institution Spital und den damit verbundenen Routineabläufen und -massnahmen.

Mir war sehr wichtig, dass eine Geburt nicht als ein pathologisch sondern als ein natürlich und erfreulich verlaufendes Ereignis angesehen wird und dementsprechend nur im Notfall ein Eingreifen erfordert.

Bereits während den Kursstunden konnte ich mich gut auf die Affirmationen einlassen und gedanklich abtauchen. Meinem Mann war die Teilnahme am Kurs wichtig, denn er war sich bewusst, dass er während der Geburt ein wichtiger Ansprechpartner für das Spitalpersonal werden wird und klar über unsere Wünsche Bescheid wissen musste.

Daheim bereitete ich mich mit Literaturstudium und Hören der CD vor. Insbesondere die letzten sechs Wochen vor der Geburt nahm ich mir nahezu täglich Zeit, um die CD zu hören. Ich spürte, wie ich meine Ängste abbauen konnte und freute mich sehr auf den grossen Tag. Parallel zum HypnoBirthing- Kurs besprach ich mich mit meiner Cousine, von Beruf Hebamme. Sie wusste von unseren Vorlieben, die wir anhand einer Wunschliste besprachen. Damit auch die anderen Teammitglieder der Gebärabteilung informiert waren, wurde diese Liste frühzeitig in der Spitalakte abgelegt.

Meine Schwangerschaft verlief völlig problemlos und so konnte ich voller Vertrauen auf eine ebenso verlaufende Geburt hoffen.

Am 30. August kurz nach 19:30 Uhr verlor ich etwas Fruchtwasser, worauf ich mich mit der diensthabenden Hebamme im Spital und meiner Cousine in Verbindung setzte. Diese rieten mir, mich schlafen zu legen und mich bei einer Veränderung zu melden, ansonsten spätestens am nächsten Morgen in der Früh. Um 22:15 Uhr spürte ich ein erstes Ziehen im Unterbauch und meldete mich erneut auf der Gebärabteilung. Wir vereinbarten, dass ich weiterhin daheim bleibe und mich bei Unwohlsein wieder melden werde. Ich begann die HypnoBirthing- CD zu hören. Das Ziehen wurde zusehends stärker und leicht schmerzhaft. Um 02:15 kamen die Kontraktionen bereits in sehr regelmässigen und kurz aufeinanderfolgenden Abständen, worauf ich der Hebamme meldete, dass wir uns langsam aber sicher auf den Weg ins Spital machen würden. Ich legte die Kopfhörer ab, sie störten mich. Die Autofahrt war höchst unangenehm und zwei Zwischenhalte mussten eingelegt werden, damit ich mich frei bewegen konnte. Um 03:20 Uhr trafen wir im Spital ein. Ich verspürte starke Schmerzen, die aber absolut erträglich waren in Anbetracht des freudigen Ereignisses.

Eine äusserst sympathische und einfühlsame Hebamme erwartete uns voller Freude und führte uns in den Gebärsaal, in dem leise Musik lief und das Licht nur gedämmert schien. In einem kurzen Gespräch liess sich die Hebamme nochmals unsere Wünsche bestätigen. Es tat gut zu hören, dass sie sich anhand der Spitalakte auf uns vorbereitet hatte und uns voll in unseren Wünschen unterstützen würde. Meinem Mann und mir war es sehr wichtig, dass es ein Miteinander mit dem Spitalpersonal sein musste. So merkten wir nochmals an, dass wir dankbar sind für das Berücksichtigen unserer Wünsche, aber selbstverständlich nur so weit, wie sie als Hebamme dies vertreten könne. Zu diesem Zeitpunkt war der Muttermund bereits 8 Zentimeter eröffnet. Während des restlichen Geburtsverlaufes konnte ich die eingeübten Atemtechniken nicht abrufen und anwenden. Ich freute mich aber riesig über den bisherigen Verlauf und auf alles was noch kommen würde. Zu keinem Zeitpunkt verspürte ich auch nur einen Hauch von Angst. Mein Mann unterstützte mich und sprach mir Mut zu, ebenso die Hebamme. Weiterhin verlief alles nach Wunsch (kein venöser Zugang, keine PDA, keine unnötigen Vaginaluntersuchungen, …). Ich stellte mir vor, wie das Kindlein den Weg durch das Becken findet und hatte stets das Vertrauen in meine Kräfte und meinen Körper. Ebenso war ich mir sicher, dass es unserem Kind gut geht. Nach zirka 8 Presswehen erblickte unser Sohn am fünf Tage über dem errechneten Termin, um 05:22 Uhr das Licht der Welt. Überwältigt nahmen mein Mann und ich unseren Lauri Maximilian in Empfang. Er wurde mir liebevoll von der Hebamme auf die Brust gelegt und mit warmen Tüchern zugedeckt. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, trennte ich sie durch. Von nun an waren wir zwei körperlich nicht mehr eins. Erst gut eine Stunde nach der Geburt kam der Arzt für die Nachversorgung und den Erstuntersuch des Kindleins.

Meinem Mann und mir war sofort klar, dass solch ein wundervolles Geburtserlebnis für alle Beteiligten nur Dank vielen ineinandergreifenden Puzzleteilen möglich war. Ein wichtiges Teilchen war die HypnoBirthing- Vorbereitung, die uns ermöglichte, frei von Angst und Unsicherheit, aufgeklärt und vertrauensvoll uns auf die Geburt zu freuen."

 

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